Mittwoch, 8. Juli 2015

Mormonenchristen verschönern ausgerechnet Eisenhüttenstadt

Walter Ulbricht, der ehemalige Staatsratsvorsitzende der DDR wird sich im Jenseits ärgern! Wo immer er da jetzt auch sein mag. Hier auf der Erde, hat er ja bekanntlich zu seinen Lebzeiten die Kirche bekämpft wo er konnte und sogar Kirchen wegsprengen lassen, in Leipzig etwa, oder Potsdam. Und dann wollte er noch eins draufsetzen. Eine sozialistische Stadt wollte er errichten, ohne Kirchen. Da haben ihm schon kurz nach Gründung der damaligen Stalinstadt tapfere Protestanten einen Strich durch die Rechnung gemacht, die Ihren Gottesdienst in einem ausrangierten Bauwagen abhielten. Inzwischen hat sich die Erde ja bekanntlich weitergedreht und sich auch in Hütte das Leben bundesrepublikanischen Gepflogenheiten angepasst. Kirchen gehören wieder ganz normal dazu. Vor 14 Jahren kamen dann auch noch Mormonen nach Eisenhüttenstadt und gründeten ihre 9. Gemeinde im Land Brandenburg.                                                   
Die zwanzig bis dreißig Mitglieder der Gemeinde machen ganz schön Welle in der Stadt an der Oder. Beim Oderhochwasser organisierten sie 50 freiwillige Helfer, die in Ziltendorf halfen, Flutschäden an Häusern und Grundstückenn zu beseitigen. Seit Jahren organisieren sie im Sommer ein Familiensportfest.
Vor drei Jahren holten sie das Wind Symphony Orchestre der Brigham Young University, Provo, USA nach Hütte und begeisterten 300 Konzertbesucher, zwei Hüttenstädter Einrichtungen  als Spendenempfänger und Bürgemeisterin Andrea Püschel (Linke). Seitdem kennt sie die Mormonengemeinde und weiß deren Engagement zu schätzen. Vor allem das der Familie Heitbreder. Mein Freund Detlev ist  seit 12 Jahren der Zweigpräsident, wie das ehrenamtliche Oberhaupt in kleinen Gemeinden der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage genannt wird. Im letzten Jahr startete er die Initiative "Verschönerung des Rosenhügels". Er holte die Stadt, Anwohner und seine Kirchengemeinde ins Boot und organisierte 20 Missionare der Kirche als Helfer für einen Arbeitseinsatz. Rosenbeete und Wege wurden gesäubert, Maulwurfhügel platt gemacht und Gestrüpp beseitigt. Heute nun wurde die Arbeit fortgesetzt. Wieder waren zwanzig Mormonen im Einsatz, dazu noch mehr Eisenhüttenstädter als im Vorjahr und Mitarbeiter der Stadtwirtschaft.  Bürgermeisterin Püschel dankte den Helfern für ihren Einsatz und führte einige Gespräche mit den Mormonen, die an gelben Westen mit der Aufschrift "Mormon helping hands" gut zu erkennen sind. Vor einigen Wochen besuchte sie sogar einen Gottesdienst und sprach dort in einer kurzen Botschaft darüber, dass sie sich sehr mit einer Gemeinde verbunden fühlt, die sich so sehr für die Stadt engagiert. Eine Linke spricht mit meist amerikanischen gläubigen Christen in Eisenhüttenstadt. Walter Ulbricht wird sich ärgern im Jenseits......







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